Es ist ein Erkennungsmerkmal. Früher wie heute. Eine Besonderheit für jedes Tal, teilweise sogar für jeden größeren Ort. Etwas worauf die Bewohner stolz sind. Die Rede ist von den Trachten. Dirndl und Lederhose als Aushängeschild der regionalen Bekleidung. Mit den Jahren hat sich die traditionelle Tracht allerdings gewandelt, sind moderne Elemente eingeflossen. Und so kommt es, dass es neben den ursprünglichen Trachten, bei denen oft hinter jeder Naht ein Brauch steckt, eine neue Art der Trachtenmode entstanden ist.
Naturmaterialien im neuen Einsatz
Filz. Leder. Loden. Leinen. Früher die Rohmaterialien für alpenländische Kleidung finden auch heute noch vielfach Anwendung. Von Filzpatschen über Lederhosen bis hin zur Lodenjacke. Sehr wohl verändert hat sich zu Teil die Art der Verarbeitung und das Design. Altes Wissen modern umgesetzt. Bestes Beispiel die Tiroler Trachten- und Landhausmode. Im Design, in den Materialien und in den Accessoires weitaus vielfältiger als ihr Ursprung. Tradition gepaart mit zeitgemäßem Design. Eine neue Interpretation der Tracht.
So wie früher
Einige ganz besondere Stücke werden allerdings heute noch so produziert wie vor Jahrzehnten. Christian Fankhauser stickt wie einst die Ranzen für die traditionellen Tiroler Trachten. Pfauenfederkiele. Leder aus der Region. Geheimes, von Federkielsticker zu Federkielsticker weitergegebenes Wissen rund um die Herstellung der Fäden. Nur die Motive können schon einmal von alten Vorlagen abweichen. Traditionell muss es sein, aber durchaus auch individuell.
Inmitten der historischen Straße zieht ein Ständer mit den bunten Dirndln die Blicke auf sich. Oben auf ein Schild. „Flippig, fetzig, frech – Trachten Stolzer“. Ein Schritt durch die Ladentür. Der Duft von Leder liegt in der Luft.
In der Region um Kufstein hat man das Glück, seine Lederhose in einer richtigen Säcklerei kaufen oder erneuern lassen zu können. Und man darf hier wirklich von Glück sprechen, denn es ist ein seltenes Handwerk geworden, dem sich die Familie Gruber-Leitner bereits seit Generationen verschrieben hat. Mittlerweile zählt der Familienbetrieb zu einem der letzten seiner Art in Tirol. Tradition. Was einst als Handschuhmacherei begann, ist seit 1897 eine Säcklerei. Eine der Letzten Tirols.