Rückruf

Wir rufen Sie gerne an!

SucheUnterkunft

oderUnverbindlich anfragen

Holzbildhauer Stefan Käser - Niederndorferberg

Aus gutem Holz geschnitzt - Ein Leben für und mit dem Holz

Seit 39 Jahren ist Stefan Käsers Lieblingsplatz seine Werkstatt. Dort sitzt er vor einem Stück Holz, das gleiche Material, mit dem er immer wieder seinen Ofen füttert, bis er es mit seinen Händen formt. Zu einer Kuh, einer Madonna, einem Kreuz.

Schon als kleiner Bub hat es Stefan Käser fasziniert, wenn aus einem Stück Holz, das ebenso gut im Feuer landen könnte, eine Figur entstanden ist. Doch damals hat er nicht gewusst, dass er vom Schnitzen auch leben kann. »Der Zufall hat mir geholfen, meinen Weg zu gehen«, erzählt der Bildhauer mit Meisterbrief.  Sein Onkel hatte Verbindungen zur Lechtaler Holzbildhauerschule Elbigenalp. Gegen den Wunsch seiner Eltern hat Stefan Käser dort gelernt zu modellieren, zu zeichnen und schließlich aus einem Stück Holz eine naturgetreue Figur zu schnitzen.

Ein ewiger Kreislauf
Schnell landet noch ein Holzscheit im Ofen, der ihn mit knisternden Geräuschen verschlingt. Für seine Arbeit nutzt er die Färbungen und Eigenschaften verschiedener Hölzer: Linde, Zirbe, Nuss, Kirsche, Apfel, Birne. Die Bauern der Umgebung informieren Stefan Käser, wenn sie passendes Holz für ihn haben. Viele der Christusfiguren, Kreuze, Kühe und Pferdefiguren landen dann wieder in den Stuben dieser Bauern. So greift eines ins andere und es entsteht ein Kreislauf. Doch bevor aus den Hölzern der Bauern Kühe entstehen, sitzt Stefan Käser eine Zeit lang bei ihnen im Stall, um die Tiere originalgetreu zu modellieren. Erst wenn er mit dem Modell zufrieden ist, setzt er sich an den Schnitztisch. Die Tierfigur aus Knetmasse in Sichtweite. Das ist die schwierigste Schnitzarbeit. Der Bildhauer weiß, wie wichtig seinen Kunden ist, dass die Holzfiguren genau so aussehen wie in Natur. »Da müssen die Proportionen ganz genau stimmen. Die Besitzer kennen ihre Tiere und wollen sie dann in der Figur wiedererkennen«, erklärt Stefan Käser. Immer wieder kommen Leute mit Fotos ihrer - zum Teil schon verstorbenen - Tiere und wollen sie als Holzfigur verewigt haben. Eine besonders heikle Arbeit, weil die Tiere auf den Fotos oft schwer zu erkennen sind. Momentan arbeitet der Niederndorfer an einem Wappen für ein Hotel. Eine Aufgabe, die ihm schnell von der Hand geht. Er schneidet das Brett grob mit einer Bandsäge zu, bevor es am Schnitztisch landet. Noch während er spricht, schafft er mit seinem Werkzeug verschiedene Ebenen im Brett. Mit jedem Holzspan der zu Boden fällt, entsteht auf dem Brett ein deutlicheres Bild.

Imkerei zum Ausgleich
Drei Viertel des Jahres arbeitet Stefan Käser an Auftragsarbeiten für Kunden. Doch manchmal lockt es den Niederndorfer weg von seinem Schnitztisch, besonders im Sommer. Da widmet sich der Holzschnitzer seiner zweiten Leidenschaft: den Bienen. Die Imkerei ergänze sich gut mit der Schnitzerei. Im Sommer verlangen die fleißigen Insekten nach mehr Aufmerksamkeit, den Winter verbringen sie zurückgezogen in ihren von Stefan Käser gebauten Kästen. Wie ihr Besitzer: Auch er genießt im Winter den Rückzug in die Werkstatt, um sich auf das Schnitzen zu konzentrieren.

Ein schöner Beruf
Was Stefan Käser an der Schnitzerei so liebt? Auf diese Frage weiß er nicht gleich eine Antwort. Vielleicht, weil er schon sein ganzes Leben lang schnitzt, hat er darüber schon lange nicht mehr nachgedacht. Doch plötzlich sagt er: »Bildhauer zu sein ist einfach ein schöner Beruf. Ich bin frei, kann dazwischen mal nach den Bienen schauen. Und im Winter ist es der angenehmste Beruf überhaupt.« Gleich nach der Meisterprüfung hat er sich selbstständig gemacht und mit 21 Jahren seine Werkstatt eröffnet. »Früher gab es nicht viele Möglichkeiten, heute würde ich mich erst in anderen Betrieben umschauen«, überlegt er auf die Frage, was er heute anders machen würde. Doch auch heutzutage wäre es schwierig, einen anderen Betrieb zu finden - denn viele Bildhauer gibt es nicht mehr.

Wer den Geruch nach bearbeitetem Holz in Stefan Käsers Werkstatt schnuppern und ihm beim Arbeiten zusehen will, kann ihn besuchen und auch einige Stücke sehen.

Öffnungszeiten:
  • Montag bis Freitag: 08.00 - 12.00 Uhr und 13.00 - 17.00 Uhr
  • Samstag: 08.00 - 12.00 Uhr
  • und nach Vereinbarung

Teile das mit
deinen Freunden

Merkliste

Bitte warten

Informationen werden geladen...