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Stuckbildhauer und Restaurator Richter - Kufstein

Künstlerische Denkmalpflege - Mit alten Techniken und Materialien Historischem authentischen Glanz verleihen

Der Kufsteiner Bernd Richter umgibt sich gerne mit alten Dingen. Keramikfiguren, Stuckmarmoraltäre, Kapellen und Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert und früher sind seine Spezialität. Wo der Zahn der Zeit nagt, legt er mit viel Liebe und Geduld Hand an, um zu reparieren, aufzufrischen oder wiederherzustellen.

Bernd Richter ist Künstler. Aus Leidenschaft und mit Hingabe nahm er bereits als Kind erfolgreich bei Zeichenwettbewerben teil. Die Kunst war sein Metier, damit konnte er sich ausdrücken und tut es noch immer. Er gießt meterhohe Figuren, beteiligt sich bei Ausstellungen und malt. Dafür verwendet er die früher üblichen Farbpigmente, die er - wie einst die großen Meister - mit Öl, Eiklar oder Knochenleim anrührt. Als Basis seiner Ausbildung wählte Bernd Richter die HTL für Kunsthandwerk, Grafik und Malerei. Doch das Korsett der Schule war ihm zu eng. Also lernt er bei den Kufsteiner Malermeistern Alois Prinz und Oskar Haas und wurde Lüftlmaler, Vergolder und Schriftenmaler. Bei einem eingesessenen Hafnermeister eignete er sich den Gipsformenbau für Kachelöfen und Keramik an. Die Handwerkskunst des Stuckbildhauers erwarb er bei dem Innsbrucker Bildhauerehepaar Herlinde und Claudius Molling. Diese vielfältigen Ausbildungen halfen Bernd Richter, sich künstlerisch auszudrücken - auch wenn der künstlerische Anspruch oft in den Hintergrund tritt.

Zwei Seelen in einer Person
Vorhänge, Himmel und Finger zu ergänzen, ist eine Frage des Könnens. Doch an einem Freskenbild einer Kapelle das Gesicht einer Heiligen zu ergänzen, dafür braucht es Persönlichkeit. Bernd Richter muss den Künstler in sich überwinden und zum Kopierer des damaligen Malers werden. »Ich würde ja gerne mal eine Armbanduhr oder eine Sonnenbrille einfügen«, erzählt er verschmitzt, »aber das darf man ja nicht.« Der Kufsteiner kennt seine Grenzen als Restaurator, der beim Bundesdenkmalamt eingetragen ist. Diese Eintragung ist ein besonderes Qualitätsmerkmal, das etwas über die hohe Qualität seiner Arbeit und die Originalität der verwendeten Materialien aussagt. Statt Styropor setzt der Künstler bei der Restaurierung eines Altars beispielsweise Kohlestücke ein. Wie früher. Dasselbe gilt für die Farben: »Die Pigmente für die Naturfarben werden immer noch aus Erde und Sand hergestellt.« Diese rührt er mit Perlleim aus Tierknochen, Leinöl, Harzen oder Eiklar an.

Mut & Technik
Bernd Richter ist, gemeinsam mit einem befreundeten Kollegen, einer der wenigen, die die Stuckmarmortechnik noch beherrschen. Eine Technik, die oft zur Gestaltung von Altären verwendet wurde. »Da diese Technik zehn Arbeitsschritte benötigt und man das Ergebnis erst zum Schluss sieht, gibt es wenige, die sich damit beschäftigen wollen«, erzählt Bernd Richter. Die richtigen Anteile der einzelnen Farben müssen verknetet, aufgebracht und ausgehärtet, aufgespachtelt und dann poliert werden. Und das alles innerhalb einer gewissen Zeit. In Deutschland gibt es einen weiteren Künstler, der diese Technik beherrscht. Und jeder von ihnen hat sein Spezialrezept. Wie ein guter Koch, der die Zutaten preisgibt, jedoch die wesentlichen Details und Handgriffe verschweigt.

Teamwork für den Erfolg
Wenn der Kufsteiner zwischen November und Februar bei der Restauration von Gebäuden pausiert, weil nichts mehr trocknen würde und die Finger steif werden, nutzt er die Zeit in seinem Atelier. Dort malt er, gießt Figuren, vertieft sich in alte Maltechniken. »Das Restaurieren von Möbeln, Keramik und Figuren ist ein zweites Standbein, das ich im Team mit Holzspezialisten ausübe«, ist ihm die Teamarbeit mit anderen Handwerkern wichtig. Manchmal bekommt er in Bananenkisten geliefert, was ein paar Monate später wieder als Figur sein Haus verlässt. Momentan hat er oft den Auftrag, Möbelstücke im Shabby Chic zu gestalten.

In Kufstein hat Bernd Richter beispielsweise das denkmalgeschützte Haus am Südtiroler Platz oder die Thierbergkapelle restauriert. Doch selten sind die Aufträge so nah an seinem Zuhause, weshalb er viel auf Reisen ist, nur um dann wieder in seine Heimat Kufstein zurückzukommen.

 

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