Kräuterzeit im Jahreskreis
Veranstaltungen im Jahreskreis
- Wintersonnwende
21. Dezember - 1. Februar
Julfest, Feier der Wiedergeburt des Lichts und der Hoffnung. Nachdem die Nächte immer länger wurden, beginnen nun die Tage wieder länger zu werden, aus der Dunkelheit entsteht neues Leben und neue Kraft. Rückzug, Stille und Tod weichen aufkeimender Hoffnung. Der Tag der Wintersonnwende ist die erste Rauhnacht, in der zur rituellen Reinigung geräuchert wird. Feuerrituale und das Verbrennen von Opfergaben gehören ebenso zum Brauchtum rund um die Wintersonnwende. - Brigid
2. Februar - 20. März
Lichtfest, das Fest der Reinigung, gewidmet der Göttin Brigid, die das Feuer am Brennen hält und Mut und Kraft schenkt. Die Tage werden länger, das Licht gewinnt an Kraft. Die Mitte des Winters ist erreicht und die Natur erwacht langsam aber sicher aus dem Schlaf des Winters. Zu Göttin Brigids Eheren stellten die Kelten am Abend des Festes Kerzen ins Fenster, welche die ganze Nacht brannten. Zur Reinigung, um Altes abzulegen und frei zu sein für Neues, wurden Häuser und Stallungen gesäubert, Mensch und Tier mit Reisigbüscheln gereinigt. Zusätzlich wurde beispielsweise mit Wacholder geräuchert. Wie der Keim der langsam zu wachsen beginnt, soll sich der Mensch seiner Ziele und Wünsche bewusst werden, damit diese später erblühen können. - Ostara
21. März - 29. April
Frühlingstagundnachtgleiche, eine neue Jahreszeit beginnt. Ostara, die Göttin des Frühlings und der Fruchtbarkeit, lässt die Lebenskraft der Menschen erwachen und das zunehmende Sonnenlicht lässt Pflanzen austreiben. Eine Welle der Energie bewegt sich von der Erde Richtung Himmel. Früher bereiteten die Bauern die Felder mit einem Segnungsritual, in dem unter anderem Kräuter in die Erde gesteckt wurden, für die Aussaat vor. Es ist die Zeit, in der erste Pflanzen sichtbar werden und auch der Mensch darf sich in allem was er ist zeigen. Er soll Mut für einen Neubeginn fassen und seine Wünsche und Ziele des Lichtfestes zum Wachsen bringen. - Beltane
30. April - 20. Juni
Walpurgis, Fest der Liebe, Lust und Lebensfreude. Die Sonne siegt über die Dunkelheit, der Wonnemonat Mai und der Sommer beginnt – Zeit die Fruchtbarkeit der Erde und Menschen zu feiern. Die Frühlingsgöttin legt ihre Kindlichkeit ab und wandelt sich zu einer leidenschaftlichen Göttin, die Lust und Freude ausstrahlt. Unsere Vorfahren feierten und tanzten durch den gesamten Mai hindurch. Man wählte einen Maikönig und die Maikönigin als Symbol der Fruchtbarkeit der Erde, ihre Hochzeit krönte die Zusammenkunft – aus dieser Tradition heraus ist auch heute noch der Mai das Monat in dem die meisten Hochzeiten stattfinden. - Sommersonnwende
21. Juni - 31. Juli
Längster Tag des Jahres, Zeit der Fülle und Entfaltung. Die Sonnenkraft und die Helligkeit erreichen ihr Höchstmaß. Es ist der Zeitpunkt, zu dem der Reichtum und die Schönheit der Natur gefeiert werden. Geehrt werden die Muttergöttinnen, welche für Fülle und Überfluss stehen. Das Element Feuer hat zur Sommersonnwende eine große Bedeutung: es steht für Energie und Veränderung, es kann zerstören und ist dennoch lebenswichtig. Damals rollte man Feuerräder Hänge hinab und verbrannte Opfergaben. Zog der Rauch über das Feld, galt dies als Vorbote für eine gute Ernte. - Lammas
1. August - 22. September
Schnitterinnenfest, der Erntemonat beginnt und die Heilpflanzen haben ihre volle Wirkungskraft entfaltet. Wird jetzt nicht geerntet, geht alles verloren. Ein gezieltes Abschneiden ist erforderlich. Der Schnitt steht symbolisch für die Verabschiedung von Wärme und Reichtum. Die Fülle der Natur wird haltbar gemacht, Obst wird eingemacht, Kräuter zu Tees und Säften verarbeitet und Getreide gemahlen. Die leidenschaftliche Göttin der Sommersonnwende altert und bereitet sich auf die dunkle Jahreszeit vor. Sie wird zur Schnitterin, welche mit einer Sichel und ihrer ganzen Kraft erntet und somit das Leben „durchtrennt“, um zu überleben. Sie lehrt uns, dass das Beenden zum Leben gehört. In vielen Regionen werden am 15. August Kräuterbuschen gebunden, gesegnet und zum Schutz des Hauses aufgehangen. - Mabon
23. September - 31. Oktober
Herbsttagundnachtgleiche, Erntedank, Fest der Farben, Fülle und Fröhlichkeit. Tag und Nacht sind wieder gleich lang, die Ernte ist eingebracht, viele Feldfrüchte gelangen noch zur Reife und es herrscht Dankbarkeit. An diesem Wendepunkt werden die Tage wieder kürzer, Mensch und Natur bereiten sich auf ihren Rückzug vor und Lebensmittel werden haltbar gemacht und eingelagert. Die Kraft der Sonne lässt nach, schenkt aber weiterhin eine leichte Wärme und der Altweibersommer hält Einzug. Wieder zeigt sich der Lauf der Dinge, alles kehrt wieder, kein Leben ohne Tod. So feierten die Kelten zu Mabon die Göttin, welche die Gesetze über Leben und Tod kennt. Es ist an der Zeit Hausmittel aus Kräutern und Räucherwerke herzustellen. - Samhain
1. November - 20. Dezember
Ahnenfest, Feier des ewigen Kreislaufs des Lebens. Keltisches Silvester oder Hexenneujahr – ein Jahr endet, ein neues beginnt: der ewige Kreislauf. Rückzug und Stille prägen das Fest, während die Tage immer kürzer und die Farben der Natur blasser werden. Sterben und Tod rücken stark ins Bewusstsein. Gelegenheit auf das alte Jahr zurückzublicken, Altes gehen zu lassen und zu säen, was im nächsten Jahr wachsen soll. So wie die Natur sich zurückzieht, um neue Kräfte zu sammeln, so soll auch der Mensch zur Ruhe kommen, um neue Energie zu entwickeln und im Frühjahr erneut zu erblühen.
keimen
wachsen
reifen
ernten
danken
vergehen
ruhen
säen
Säen, keimen, wachsen, reifen, ernten, danken, vergehen und ruhen. Die Kräuterzeit führt Sie angelehnt an den Jahreskreis durch den Kreislauf der Natur, den Wechsel der Jahreszeiten und den Lauf der Sonne und des Mondes. Brigid, Ostara, Beltane, Sommersonnwende, Lammas, Mabon, Samhain, Wintersonnwende. Die Jahreskreisfeste, deren Bräuche und Rituale stellen in unserer Kultur eine uralte Tradition dar. Das Kufsteinerland und der „Verein Lebensmittel.“ lassen diese Traditionen wieder aufleben, für einen nachhaltigen, bewussten und selbstbestimmten Lebensstil im Vertrauen auf die Natur. Lernen Sie alte Bräuche und Rituale kennen, erfahren Sie die Kraft der Kräuter und erlernen Sie praktische Fähigkeiten und altes Wissen im Umgang mit Kräutern.